Atemtest - Fruktose - Weitere Infos

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Fruktoseintoleranz
Fruktose kommt in vielen Obst- und Gemüsesorten, in Fruchtsäften und Honig vor. Darüber hinaus ist sie Bestandteil des Haushaltszuckers (Saccharose) und wird als Süßungsmittel verschiedenen Lebensmitteln zugesetzt.
Bei der Fruktoseintoleranz muss zwischen der hereditären Fruktoseintoleranz und der intestinalen Fruktosemalabsorption unterschieden werden.

Die hereditäre Fruktoseintoleranz (HFI) ist überwiegend durch den Defekt des Enzyms Fruktose-1-Phosphat-Aldolase (Aldolase B) im Fruktosestoffwechsel bedingt und wird autosomal-rezessiv vererbt. Durch die molekulargenetische Untersuchung des Aldolase- B-Gens kann diese Stoffwechselerkrankung diagnostiziert werden. Sie kommt in Deutschland mit einer Häufigkeit von 1:10000–20000 vor und äußert sich in der Regel im frühen Kindesalter (Übergang auf fruktosehaltige Beikost). Durch Anhäufung toxischer Stoffwechselprodukte kommt es zu Leber- und Nierenschädigungen sowie schweren Hypoglykämien. Diese Patienten müssen eine fruktosefreie Diät einhalten.

Der intestinalen Fruktosemalabsorption liegt dagegen eine gestörte Funktion des Transportproteins GLUT 5 in der Dünndarmschleimhaut zu Grunde, so dass mit der Nahrung zugeführte Fruktose nicht ausreichend resorbiert wird. Sie gelangt in untere Darmabschnitte, wo der enzymatische Abbau der Fruktose durch die Darmbakterien zu Gasbildung und Diarrhoen führt. Die Häufigkeit der intestinalen Fruktosemalabsorption wird für Europäer mit 36 % angegeben, davon zeigen 50 % klinische Symptome.

Interessanterweise kommt es bei der Fruktosemalabsorption durch Komplexbildung von Fruktose mit Tryptophan im Darmlumen zur mangelnden Aufnahme dieser essentiellen Aminosäure. Sie dient als Substrat für die Biosynthese des Hormons Serotonin, das u.a. wichtigen Einfluss auf die Stimmungslage hat („Glückshormon“). Patienten mit Fruktose- malabsorption haben eine deutlich höhere Neigung zu Depressionen. Auch Kopfschmerzen, erhöhte Reizbarkeit, innere Unruhe und andere unspezifische Symptome treten häufiger auf. Weiterhin werden erniedrigte Folsäure- und Zink-Serumspiegel beobachtet, die zu Vitaminmangelsymptomen sowie Infektanfälligkeit führen können.

Zur Diagnostik einer Fruktosemalabsorption eignet sich die H2-Atemgasanalyse als zuverlässige und nicht invasive Methode. Bei Verdacht auf eine hereditäre Fruktoseintoleranz sollte diese vor der Durchführung des Tests durch eine molekulargenetische Untersuchung des Aldolase-B-Gens ausgeschlossen werden.

Therapeutisch ist eine fruktosereduzierte Kost zu empfehlen. Der Verzehr von saccharose-haltiger Nahrung wird in der Regel vertragen, da die enthaltene Glukose das GLUT 5-Transport-System aktiviert und so die Fruktoseresorption verbessert. Auch die gleichzeitige Gabe von Glukose zu einer fruktosehaltigen Mahlzeit wird empfohlen. Einen negativen Effekt auf den Fruktosetransport hat die Anwesenheit von Sorbit im Darmlumen, das daher gemieden werden sollte.


Kohlenhydratintoleranzen: Laktose, Fruktose und Sorbit, Overgrowth-Syndrom

Kohlenhydratintoleranzen
Maldigestion oder Malabsorption von Kohlenhydraten sind Ursachen für chronische abdominelle Beschwerden. Auslöser sind häufig die Zucker Laktose, Fruktose und Sorbit. Kohlenhydratintoleranzen können durch die H2-Atemgasanalyse einfach, nicht invasiv und zuverlässig nachgewiesen werden.
Die verminderte intestinale Aufnahme von Kohlenhydraten durch gestörte enzymatische Aufspaltung oder mangelnde Resorption kann die Ursache für chronische Darmbeschwerden sein. Die nicht resorbierten Zucker gelangen in untere Darmabschnitte, wo sie von der ortsständigen Bakterienflora metabolisiert werden. Hierbei entstehen u.a. kurzkettige Fettsäuren, CO2 und H2. Es kommt zu Meteorismus, Bauchschmerzen, Erbrechen und durch osmotisch bedingten Wassereinstrom in das Darmlumen zu Durchfall. Die Entstehung von Wasserstoff bei diesem Prozess kann im H2-Atemtest nachgewiesen werden. Der Wasserstoff diffundiert durch die Darmwand und gelangt über die Blutbahn in die Lungen, wo er mit der Exspirationsluft abgeatmet wird. Der H2-Gehalt der Ausatmungsluft wird gas-chromatographisch gemessen und korreliert mit der Menge an mikrobiell abgebauten Kohlenhydraten im Darm. Die klinischen Symptome werden häufig als funktionelle Darmbeschwerden („Reizdarmsyndrom“) fehlinterpretiert.

H2-Atemtest Laktose, Fruktose oder Sorbit Preis: 35,78 EUR
Das Testset enthält Hinweise auf Verhalten, Medikamenteneinnahme und Ernährung vor und während der Testdurchführung.

Störfaktoren:
Die Messergebnisse werden u.a. durch Rauchen, vorausgegangene Antibiotika-Therapie und Einnahme von Laxanzien beeinflusst. Darüber hinaus gibt es Patienten, die trotz Kohlenhydratmalabsorption nicht mit einem H2-Anstieg reagieren (ca. 3 – 5% Non-Responder).

  • erste Atemprobe (Referenzwert) nüchtern

  • anschließend Einnahme der Testsubstanz (Laktose, Fruktose oder Sorbit), Kinder erhalten entsprechend ihres Körpergewichts berechnete Mengen

  • nach 30, 60, 120 und 180 Minuten weitere Atemproben

Bewertungskriterium ist auch das Auftreten abdomineller Beschwerden während des Tests, d.h. auch wenn die H2-Konzentration im Normbereich liegt, werden Beschwerden nach der Provokation mit der Testsubstanz als pathologisches Testergebnis gewertet.

Prinzip der Atemgasanalyse. Nach Übertritt unverdauter Kohlenhydrate in den Dickdarm entsteht H2, der über die Lunge ausgeatmet wird.

Bakterielle Spaltungsaktivität
Weitere Hinweise auf eine Kohlenhydratunverträglichkeit kann die Untersuchung der bakteriellen Spaltungsaktivität in einer Stuhlprobe geben. Treten abdominelle Beschwerden
besonders nach dem Verzehr von Zuckeraustauschstoffen (z.B. nach Fruktose, Sorbit (E 420) oder Xylit (E 967)) auf, die in Diabetiker-Produkten oder in „zuckerfreien“ Süßwaren
verwendet werden, ist eine Abklärung durch diesen Test sinnvoll.

Hierbei wird eine Stuhlsuspension mit einer definierten Menge der Testsubstanz (Fruktose, Sorbit oder Xylit) versetzt, die Proben in den Brutschrank gegeben und am folgenden
Tag die verbleibende Menge des Zuckers photometrisch gemessen. Ein erniedrigter Wert entspricht einer hohen mikrobiellen Spaltungsaktivität der Darmflora und zeigt damit ein vermehrtes Vorkommen dieser Zucker im Kolon an. Indirekt lässt sich so auf eine mangelnde Resorption der entsprechenden Zucker im Dünndarm schließen.

Die Untersuchung der bakteriellen Spaltungsaktivität in einer Stuhlprobe ist als Suchtest geeignet und sollte durch den H2-Atemtest bestätigt werden.
weiter Infos:
http://www.mikrooek.de/fuer-aerzte-und-therapeuten/unsere-diagnostik/allergien-und-unvertraeglichkeiten/kohlenhydratintoleranzen/laktoseintoleranz

 

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