Gesundheitsinformationen

Wie Gesundheit funktioniert - Wie Krankheiten entstehen

Dr. med Petra Bracht

 

Wo man auch hinschaut:Viren, Bakterien und andere Erreger. Die Sache scheint klar. Den Feind erkennen, das Gegenmittel geben und ihn ausmerzen. Dieses Prinzip zieht sich seit Virchow und dessen Erregertheorie durch die Medizin wie ein roter Faden. Egal ob Schnupfen oder Grippe, Kinderkrankheiten oder Krebs, gesucht und angegriffen wird der Übeltäter, der dies auslöst.

Sogar bei Krankheiten, bei denen sich zweifelsfrei herauskristallisiert hat, dass sie etwas mit unseren Lebensgewohnheiten zu tun haben, wird man nicht müde, nach dem Feind in Form des Erregers zu suchen. Und siehe da, ein Bakterium scheint nun für den Herzinfarkt verantwortlich zu sein. Man hat es nämlich aus den geschädigten Herzen isolieren können. Dass seit Jahrzehnten nach einem Erreger für Krebs gesucht wird, ohne ihn finden zu können obwohl Milliarden in die Suche geflossen sind, scheint auch niemanden misstrauisch zu machen. Dann muss dieser Erreger halt so schwer zu finden sein, wird als Schlussfolgerung gezogen. Dass es ihn vielleicht in der Form gar nicht gibt, ist höchstens verpönte Außenseitermeinung. Könnte es sein, dass unsere ganze doch so fortschrittliche Medizin auf dem Holzweg ist? Dass sich Annahmen als Tatsachen breit gemacht haben, die keine sind? Dass ein völliges Umdenken nötig ist, um wieder auf den richtigen Weg zu kommen?

 

Von der schönen Theorie in die ernüchternde Praxis

Als ich vor fast 25 Jahren nach dem zweiten Staatsexamen nach Indien ging, um mein anstudiertes Wissen zum Wohle der kranken Menschen einzusetzen, wurde mir klar, wie wenig mein Studium damit zu tun hatte, Patienten zu helfen. All die Theorie, all die Biochemie, all die auswendig gelernten Körperfunktionen hatten nichts mit den Menschen zu tun, die betreut werden mussten. Allenfalls mein Wissen um die Notfallmedizin und Akutmedizin bei Unfällen und Verletzungen konnte ich umsetzen. Zwei Dinge wurden mir damals sehr schnell klar. Mir fiel auf, wie wichtig die Zeit und die Zuwendung war, die den kranken Menschen schon spürbar half. Und ich hatte intuitiv Probleme damit, den Leuten Medikamente zu verordnen. Vor allem dann wenn ich mir die so genannten Nebenwirkungen auf dem Beipackzettel vor Augen hielt. Heute glaube ich, dass ich das Glück hatte, nach dem Studium nicht direkt in den schulmedizinischen Ablauf zu kommen, der mir wohl alle Kritikfähigkeit genommen hätte. Da in Indien die therapeutischen Herangehensweisen aber noch sehr von traditionellen Heilmethoden durchdrungen waren, konnte ich die westliche Medizin aus einem ganz anderen Blickwinkel betrachten.

 

Kombinieren Sie die Stärken der verschiedenen Richtungen

Nach Indien absolvierte ich mein praktisches Jahr am Universitätsklinikum in Frankfurt am Main. Was ich da erlebte, festigte meinen Entschluss immer mehr, nach Alternativen zu suchen. Schon während dieser Zeit und vor allem danach, als ich um Erfahrung zu sammeln in vielen verschiedenen Arztpraxen mitarbeitete, zog es mich mehr und mehr zu den natur-heilkundlichen Verfahren, die ich mir nach und nach aneignete. Deren Herangehensweisen sagten mir viel mehr zu. Ich erkannte, was mir an der Schulmedizin fehlte: Es wurde so gut wie nie danach gefragt, warum es zu dieser oder jener Krankheit kommt. Die Erreger waren in der Schulmedizin so präsent, dass niemand auf die Idee kam zu fragen: Wie kann es sein, dass zwei Personen mit dem Grippevirus in Kontakt kommen und die eine erkrankt, die andere nicht. Und wenn doch, dann war das Immunsystem des einen stärker als das des anderen. Diese Überlegung, die die Lösung eigentlich schon

beinhaltet, wurde aber nicht konsequent zu Ende gedacht. In der Naturheilkunde gingen die Therapeuten mit diesen Zusammenhängen schon deutlich anders um. Sie versuchten, mit nebenwirkungsfreien möglichst natürlichen Mitteln das Immunsystem zu stärken und mit ebensolchen sanften Mitteln Erreger zu schädigen. Da sich die beiden Lager aufs Ärgste bekämpften und dies leider heute noch tun, führt dazu, dass weder die Patienten der schulmedizinisch orientierten Ärzte, noch die der Heilpraktiker oder naturheilkundlich arbeitenden Ärzte optimal behandelt werden. Indem ich beide Verfahren

so einsetzte, wie es nötig war, um dem Patienten bestmöglich zu helfen, fühlte ich mich schon wesentlich wohler. Dieses Prinzip, ohne jede dogmatische Ausrichtung zu therapieren behielt ich bis heute bei.

 

Der nächste Schritt auf die tiefste körperliche Ursachenebene

Da ich durch meine Suche nach immer ursächlicheren Ebenen immer wieder alles in Frage stellte, kristallisierte sich durch meine Erfahrungen mit Tausenden von Patienten (in meiner Kassenarztzeit betreute ich über 100 Patienten täglich) immer mehr heraus, dass wenn ich spezielle Entgiftungsmaßnahmen durchführte, Krankheiten in Bewegung kamen und heilten. Das passierte nicht nur bei harmlosen, sondern auch bei schwereren Krankheitsbildern. Irgendwann stieß ich auf eine, bis heute von der Schulmedizin nicht akzeptierte Form von Nahrungsmittelunverträglichkeiten. Ich machte immer wieder die Erfahrung, dass Patienten gesundeten, wenn Sie einfach bestimmte, anhand eines Tests festgestellte Nahrungsmittel oder Nahrungsmittelgruppen wegließen. Wie von selbst verschwanden plötzlich Asthma oder Neurodermitis. Andererseits wurde mir immer klarer, welch große Rolle die Reinheit und Natürlichkeit der Nahrung spielt, denn auch das hatte einen kurzfristig wirkenden positiven Einfluss. Durch meine Spezialisierung auf die orthomolekulare Medizin wurde es möglich diese Effekte durch die gezielte Gabe von Vitaminen, Mineralstoffen und Spurenelementen noch deutlich zu steigern. Als ich begann, mit speziellen Laboren zusammen zu arbeiten, die Mikronährstoffprofile erstellen konnten wurde mir klar, dass ungefähr zwei Drittel meiner Patienten an Mangelzuständen litten, die, waren sie erst einmal bekannt, lediglich behoben werden mussten. Ähnliches erlebte ich nach Darmsanierungsmaßnahmen, wenn chronische Krankheitsbilder wie von Geisterhand von selbst verschwanden. Mir wurde immer klarer, wie unsinnig es ist, so genannte Krankheiten mit chemischen Medikamenten zu behandeln und dabei massiv Nebenwirkungen hinzunehmen, wenn der Körper doch lediglich überladen mit Abfällen und Giftstoffen ist, der Darm, in dem 80% des Immunsystems angesiedelt sind, nicht mehr gesund funktioniert und der Mensch bei Überernährung mit Fett und Zucker gleichzeitig unterernährt mit Mikronährstoffen ist.

Trotz aller „Fortschritte“ der Medizin werden wir immer kranker

Aus all diesen Beobachtungen entstand quasi zwangsweise meine heutige Sicht der Krankheiten. Ich gehe heute davon aus, dass die Schulmedizin, wie sie derzeit umgesetzt wird, einen falschen Weg eingeschlagen hat. Wobei es durchaus Einsatzgebiete gibt, in denen wir froh sein können, sie zur Verfügung zu haben. Unfälle, bei denen die Opfer so stark verletzt werden, dass sie wieder „zusammengeflickt“ werden müssen. Zu weit fortgeschrittene Erkrankungen, bei denen den Patienten über den Berg geholfen werden muss, weil der Körper es allein nicht mehr schaffen würde. Bei Gelenken, die nicht nur schmerzen, sondern tatsächlich so weit verschlissen sind, dass die beteiligten Knochen selbst schon angegriffen sind, können wir froh sein, dass es inzwischen hervorragende künstliche gibt. Doch gleichzeitig müssen wir realisieren, dass ein Großteil der heute durchgeführten Operationen am Bewegungsapparat überflüssig, wenn nicht sogar (unbeabsichtigte) Kunstfehler sind. Auch die Antibiotikagabe, die eigentlich weil „gegen das Leben“, vermieden werden sollte, kann Leben retten. Da dabei die gesamte Darmflora zerstört wird, muss anschließend das Gift wieder aus dem Körper entfernt und die Darmflora wieder aufgebaut werden. Doch bei allen Krankheitsbildern, die quasi grundlos aus dem Nichts auftauchen, nutzt die schulmedizinische Vorgehensweise gar nichts, denn was soll es helfen, chemische Stoffe zu verabreichen, wenn doch das einzige Problem des Körpers darin besteht, sich nicht selbst heilen zu können weil er völlig überladen ist mit Stoffwechselmüll und Giftstoffen aus der Nahrung und der Umwelt. Ist es ein Zufall, dass Krebs, Allergien, Herzinfarkte, Organerkrankungen, Alzheimer, um nur einige zu nennen immer weiter zunehmen? Wie soll man es interpretieren, dass heute schon siebenundzwanzigjährige künstliche Hüftgelenke eingebaut bekommen? Kann man daraus ableiten, die heute herrschende Medizin sei auf dem richtigen Weg?

 

Es gibt nur eine Krankheit

Ich gehe heute noch einen großen Schritt weiter, als die Naturheilkunde zumindest die gängige es heute tut. Es gibt meiner Erfahrung und festen Überzeugung nach keine vielen Tausend Krankheiten. Es gibt nur eine Krankheit. Diese eine Krankheit heißt: Vergiftung und Verstopfung des Stoffwechsels. Je nach der persönlichen Verfassung (Erbanlagen, Lebensumstände) führt dieses Abfallentsorgungsproblem zu all diesen Krankheiten. Sorge ich dafür, dass bis auf die Zellebene hinunter, die Abfälle aus dem Körper entfernt werden, so dass alle Baustoffe und Werkzeuge an ihren Bestimmungsort gelangen können, nehme ich über gesunde Nahrung alles Nötige auf und verfügt der Körper über genug Transportflüssigkeit für all diese Versorgungs- und Entsorgungsvorgänge und gibt es genug innere Bewegung, damit die Stoffe in dieser Flüssigkeit voran kommen, dann kann ein Mensch 120 Jahre alt werden und dabei kerngesund bleiben. Wenn ich übrigens vom Entfernen aller Abfälle und Gifte spreche, dann meine ich auch die mentalen, die emotionalen psychischen Abfälle. Und wie verhält es sich nun mit den Viren, Bakterien und anderen Erregern?

Stellen Sie sich vor, in einer Stadt würde eines Tages die Müllmenge so zunehmen, dass die Abfälle nicht mehr so wie ursprünglich geplant, entsorgt werden können. Die Müllwagen sind überfordert, den Bewohnern dieser Stadt bleibt nichts anderes übrig, als den Müll auf die Straße zu stellen. Die Müllabfuhr kommt dadurch noch schlechter durch, das Problem nimmt mehr und mehr zu. Irgendwann kommen die Ratten und anderes Ungeziefer. Eigentlich helfen die Ratten sogar, das Müllproblem zu beseitigen. Dann wird ein Untersuchungs-ausschuss in die Stadt geschickt, um die Ursachen zu untersuchen, warum in bestimmten Stadtteilen nichts mehr funktioniert. Was würden Sie dazu sagen, wenn der Untersuchungsausschuss zu dem Urteil käme, dass das Problem durch die Ratten und das Ungeziefer verursacht werden? Und dass deshalb viel Gift gelegt werden solle, damit die Ratten abgetötetwerden?

Fazit: Die Ratten und das Ungeziefer sind die Viren, Bakterien und Erreger.

Die Medikamente sind die Gifte, die ausgelegt werden sollen.

www.active-magazin.de 45

Dr. med Petra Bracht, geboren 1956, ist Ärztin für Allgemeinmedizin und Naturheilverfahren, niedergelassen in Bad Homburg.

8 Jahre Lehrauftrag zum Thema Ernährung und Gesundheit an der Johann-Wolfgang- Goethe-Universität in Frankfurt am Main, erfolgreiche Buchautorin, Verfasserin vieler Publikationen und Vorträge zu den Themenschwerpunkten

Vorbeugung, Ernährung, Darmgesundheit, Nährstoffmedizin,

seit fast 20 Jahren spezialisiert auf die Kombination von Naturheilkunde, moderner Medizin und fachübergreifenden neuesten wissenschaftlichen Erkenntnissen, bekannt aus Funk und Fernsehen, u. a. HR1, ARD, ZDF, RTL, Sat1, PRO7 und durch ihren unermüdlichen Einsatz in verantwortungsvollen Positionen in diversen internationalen Fachgremien und Verbänden.

Weitere Info unter: www.drbracht.de

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