Die Schmerztherapie nach Liebscher und Bracht - Weitere Infos

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Das Behandlungskonzept der Schmerztherapie besteht aus 4 Bausteinen:
Als erstes macht der Therapeut eine Analyse der Ursachen, die das muskeldynamische Gleichgewicht  gestört haben. Als Osteopath suche ich mit osteopathischen  Untersuchungsmethoden aber nicht nur im Bewegungsapparat nach Fehlstellungen,   sondern auch im cranialen,  Schädelsystem und im visceralen,  Organsystem nach Bewegungseinschränkungen,  die auch das Gleichgewicht stören können.

Wie funktioniert die Behandlung?

1.  Der erste Baustein ist dann die Schmerzpunktpressur zur Schmerzreduzierung als  Akutmaßnahme.
     Das heißt, der Therapeut drückt für eine kurze Weile auf bestimmte Muskelansatzstellen. Das bewirkt, dass die verspannten Muskeln beginnen locker zu lassen. Damit 
     reduziert sich auch in Minutenschnelle der Schmerz. Bei 90% der Schmerzen am Bewegungsapparat handelt es sich um Warnschmerzen die den Körper  warnen, wenn
     Spannung oder Druck zu groß wird,  lange bevor eine Abnützung entsteht.

Denn diese Erfahrung macht man täglich in der Praxis:
     Wenn z. B. durch die Schmerzpunktbehandlung bei einem schmerzhaften Gelenk in ungefähr 40 Minuten eine Schmerzreduzierung um 70- 100% erreicht wird,  dann ist
     der Beweis ist erbracht, dass die reduzierten Schmerzen:  Warnschmerzen also außen am Gelenk waren und keine Schädigungsschmerzen innen im Gelenk sind. Die
     Schmerzenempfindlichkeit kann man durch die Schmerzpunktpressur als Akutmaßnahme stark reduzieren oder ganz löschen. Die Ursache,  ist aber die zu hohe
     Dauerspannung im Muskel,  welche abgebaut werden muss, sonst wird der Schmerz wieder kommen.

2.   Als zweiten Baustein wählt man dann die Engpassdehnungen aus und lehrt diese dem Patienten. Um eine langfristige Heilung zu erzielen, müssen die Patienten
      regelmäßig spezielle Dehnübungen machen, da die verkürzte Muskulatur mit eine der Ursachen für zu hohe Muskelspannung ist.
     
Falls es notwendig ist, Wiederholung der Schmerzpunktpressur und Gabe von weiteren  Engpassdehnungen für zu Hause . In einfachen Fällen reicht eine einmalige
      Behandlung,  im Durchschnitt werden 2-4 Behandlungen nötig sein. Je länger der Schmerz und die muskulären Fehlstellungen vorhanden waren, desto mühsamer ist
      es, sie langfristig loszuwerden. Daher sind meist auch Folgebehandlungen nötig, um die Ursachen von Fehlstellungen zu beseitigen.

Deshalb müssen folgende Fragen geklärt werden:

1.     Wo und durch was entstehen Warnschmerzen ?
2.     Warum wird eine Belastung im Muskel oder Gelenk zu groß
3.     Durch was entsteht eine zu hohe Spannung und Druck ?

3.  Der dritte Baustein besteht aus der Normalisierung der Stoffwechselvorgänge
    
durch Ernährungs-, Entgiftungs- und Stoffwechseloptimierungsmaßnahmen in der Praxis mit Einbestellung in bestimmten Abständen.

4.  Der vierte Baustein, ist die Bewegungslehre  die in speziellen Bewegungsschulen
     nach Liebscher- Bracht angeboten wird.  Durch diese Nachbehandlung, wird die langfristige und dauerhafte Normalisierung des gesamten Bewegungsapparates über den
     Schmerzbereich hinaus sicher gestellt.

Hier einige Beispiele von Schmerzzuständen , die mit der hier vorgestellten Schmerztherapie behandelbar sind:
Migräne, Kopf- und Nackenschmerzen, Trigeminusneuralgie, Schulterbeschwerden aller Art, Tennis- oder Golferellenbogen, Sehnenscheidenentzündung, Karpaltunnelsyndrom, Handgelenkbeschwerden, Intercostalneuralgie, Rückenschmerzen entlang der gesamten Wirbelsäule, Bandscheibenvorfall, Ischialgien, Hexenschuss, Hüftgelenks-, Knie- und Fußgelenksschmerzen aller Art, Joggerschienbein, Krampfwaden, Achillessehnenreizung und Fersensporn und weitere.

Die Therapie funktioniert auch wenn bereits ein Schaden am Körper entstanden ist, denn der Schmerz, den der Patient empfindet, setzt sich dann aus dem Warnschmerz  und dem Schädigungsschmerz zusammen.
Die Erfahrung zeigt aber, dass die Warnschmerzen dabei meist den Großteil der Schmerzen ausmachen und die kann man durch die Schmerzpunktpressur und durch das Dehnprogramm beheben. Der verhältnismäßig kleinere Schädigungsschmerz bleibt aber zurück. Der Patient gewinnt aber an Lebensqualität und mit der Zeit kann sich auch ein Schaden erholen.

Welche Schmerzen können mit der Manualtherapie nicht behandelt werden?
Die Methode wirkt nicht bei Tumorschmerzen oder Schmerzen, die durch Verletzungen verursacht werden, wie zum Beispiel Schnittwunden.

Wie hohe Fehlbelastungen entstehen und wo und wie Warnschmerzen entstehen:

Die Warnschmerzen entstehen an den Übergängen von Muskeln zu Sehnen.  Da befinden sich am Muskelansatz (also außerhalb vom Gelenk)  Spannungsrezeptoren, die die Sehnen vor einem zu starkem Zug schützen sollen. Wenn die Muskelspannung zu groß wird, senden diese Spannungsrezeptoren ein entsprechendes Signal an das Zentrale Nervensystem "Achtung Gefahr, Muskeln entspannen!" Durch dauernd erhöhte Grundspannung wird dann dieser Muskelansatz im Laufe der Zeit immer empfindlicher, so dass schon durch eine kleine Mehrbelastung des Muskels oder bei Dehnung durch eine Bewegung, ein Schmerz entsteht.

Wodurch entsteht eine zu hohe Zugbelastung im Muskel?
Eine Ursache für zu hohe Spannung ist die Muskelverkürzung, die sich über Jahre entwickelt, da die meisten Menschen auch die meisten Sportler zu wenig oder falsch dehnen.

Da viele Muskeln über zwei oder mehr Gelenke ziehen und deshalb auch mehrere Bewegungsfunktionen haben, werden sie meist nie ausreichend gedehnt,  da man immer in einem anderen Gelenk ausweichen kann. In unserem heutigen bewegungsarmen Alltag werden die Bewegungsmöglichkeiten vom Gelenk oft nur zu ungefähr 15% genutzt.
Ein Muskel der nicht immer wieder gedehnt wird, wird immer kürzer und die Bindegewebefasern immer unelastischer.

Auch die Muskeln und die Bindegewebefasern werden vom Körper ständig ab und aufgebaut,  der Körper passt sich also ständig seiner Funktion an. Die BGW Fasern werden dann nur zu der Länge angelegt, wie sie bei unserem heutigen bewegungsarmen Alltag genutzt werden. Wir könnten z.B. alle noch den Spagat, oder den Fuß zum Mund bringen, was von der Gelenkbeweglichkeit möglich wäre, aber durch die verkürzte Muskulatur verhindert wird. Die verkürzten Fasern wirken wie ein zu kurzes Gummiband, oder Stahlfeder.

Wenn z.B. beim Beugen der Strecker verkürzt ist und nicht ausreichend nachgibt, dann muss der Beuger stärker ziehen, er muss also den Strecker mitdehnen. Die Sehne ist somit einer stärkeren Spannung ausgesetzt.  Ab einer bestimmten Spannung entsteht dann am Muskelansatz am Knochen ein Warnschmerz. Werden diese BGW-Fasern mit der Zeit kürzer hat man mehr Spannung im Muskel, auch in Ruhe,  ohne dass der Muskelbauch aktiv anspannt.

Was passiert im Gelenk, wenn alle Muskeln verkürzt sind, die am Gelenk ansetzen?
Da ja Muskel über die Gelenke ziehen, bedeutet das, dass die Gelenke oder Bandscheiben auch in Ruhe beim Liegen stärker unter Druck stehen. Während der Nacht kann sich die Bandscheibe  oder ein Gelenkknorpel  nicht ernähren, wenn verkürzte Muskeln mit erhöhter Grundspannung ein  Dauerdruck ausübt und eine Entlastung verhindert.

Die Bandscheibe oder Knorpel verhungert und baut mit der Zeit ab.

Die Ernährung der Bandscheiben und des Gelenkknorpels funktioniert durch den Wechsel von Belastung und Entlastung.
Durch Druck werden Abfallstoffe aus dem Knorpel hinausgedrückt. Bei Entlastung saugen sie sich wie bei einem Schwamm mit einer neuen Ladung Nährstoffen voll. Dieser Wechsel von Belastung und Entlastung findet heute bei vielen Menschen nicht mehr ausreichend statt, auch wenn man dem Körper alle Nährstoffe zur Verfügung stellt, die er für den Aufbau braucht. Der Abbau von Gelenkknorpel und Bandscheiben macht anfangs keine Schmerzen. Da diese keine Schmerzrezeptoren haben, können sie deshalb auch nicht schmerzen.

Ein Muskel der immer unnachgiebiger wird,  ist das eigentliche Problem für eine drohende Knorpelschädigung.
An dieser Verkürzung kann der Körper selber nichts beeinflussen, da die Verkürzung fest im Muskel eingebaut ist. Nur bei dem Muskel der die Bewegung ausführen möchte, kann der Körper eine  drohende Schädigung  durch Schmerz verhindern. In diesem Muskel entsteht ein Warnschmerz, sodass man von der geplanten Bewegung ablässt.

Wie entsteht nun ein Überbelastungsschmerz?
Die verkürzten passiven Bindegewebsfasern z.B. der Frontmuskulatur, die man  wie mit einem zu kurzen  Gummiband vergleichen kann, ermüden nicht,  da diese Muskeln nicht aktiv ziehen. Die Rückenstrecker jedoch, die immer mehr halten müssen, werden irgendwann   nach längerem Stehen oder freien Sitzen ermüden.

Das kommt daher: Je mehr ein Muskel anspannt und dabei dicker wird, umso mehr drückt er die eigene  Blutzufuhr ab. Der Muskel kommt immer mehr in Sauerstoffmangel,  wodurch er dann übersäuert. Die Rückenmuskulatur beginnt dann dumpf zu schmerzen und zu brennen.

Nun kennen sie bestimmt die Empfehlung, ein kräftiger Rücken kennt kein Schmerz.
Werden die Rückenmuskeln nun durch Training gekräftigt, so werden sie wohl  weniger  schnell  ermüden, weil sie mehr Energiereserven  aufbauen, aber der Druck auf die Wirbelsäule wird weiter erhöht, die Zugspannung am  Muskelansatz auch, wenn nicht gleichzeitig die fordere Muskulatur gedehnt wird !

Eine Muskelkräftigung ohne ausreichende Dehnung löst also keine Probleme,  sondern verschärft die Situation! Dadurch wird die Spannung und Verkürzung erhöht, weil nach jeder Kontraktion eines Muskels eine kleine Restspannung erhalten bleibt.

Also nach jedem Muskeltraining muss man den Muskel passiv dehnen. Durch einseitiges Training summiert sich sonst die Restspannung immer mehr auf. Sehen kann man das sehr gut bei Bodybuilder, wo die Schwerkraft der Arme nicht mehr  ausreicht,   dass die Arme gerade nach unten hängen können. 

Oft macht man dann auch Kräftigungsübungen der Bauchmuskulatur und macht  dabei  falsche  Übungen wie Sit-Ups, wodurch auch die Hüftbeuger mit gekräftigt werden und dadurch die Zugspannung nach vorne noch verstärkt wird. Die Rückenmuskulatur muss immer mehr dagegenhalten. Das hat dann Folgen für die Bandscheiben, wenn hier immer mehr Druck aufgebaut wird,  der auch beim Schlafen nicht ausreichend nachlässt.
Die Bandscheiben geben immer nach, langsam oder plötzlich.

Hier noch mal zusammengefasst die Folgen der Muskelverkürzung:

  • der Muskelansatz wird immer schmerzhafter, er ist lange schon, bevor ein Warnschmerz entsteht bei Druck empfindlich und das ist immer ein Zeichen, dass ein Muskel eine erhöhte Ruhespannung hat
  • die Abwehrspannung wird bei Streckung schneller ausgelöst, und ist dadurch auch verletzungsanfälliger,   Gefahr einer Zerrung
  • die Durchblutung und Stoffwechsel im Muskel wird schlechter, er übersäuert schneller
  • die Muskelkraft lässt nach und man bekommt schneller einen Krampf
  • die Druckbelastung im Gelenk oder Bandscheibe auch in Ruhe ist stärker
  • der Körper wird immer mehr aus dem Gleichgewicht gezogen   

weitere Infos auf:

http://www.youtube.com/user/LNBSchmerztherapie?ob=0&feature=results_main

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