Gesundheitscheck Darm

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Mikrobiologische Analyse der aeroben und anaeroben Leitkeime,  Schimmelpilze, Hefen (Candida albicans und Candida spp.)
sowie
die quantitative Untersuchung au Verdauungsrückstände.
Weiterhin
werden analysiert: α-1-Antitrypsin, Calprotectin, Gallensäuren, Pankreas-Elastase, sekretorisches IgA.



Der Gesundheitscheck Darm ist eineBestimmung von

  • der Zusammensetzung der Darmflora:mikrobiologische Analyse der aeroben und anaeroben Leitkeime, Schimmelpilze, Hefen (Candida albicans und Candida spp.)
  • der quantitativen Untersuchung auf Verdauungsrückstände (erhöhte Fett- und/oder Eiweißrückstände, Zucker, Stärke, Ph).
  • von Entzündungsparametern,   alpha 1- Antitrypsin,  Calciprotectin                      
  • Gallensäuren, Pankreas-Elastase, sekretorisches IgA.

Alpha-1-Antitrypsin ist ein Marker für eine erhöhte Durchlässigkeit der Darmschleimhaut (Leaky-Gut-Syndrom).
Ursache des erhöhten EPX-Wertes (Eosinophiles Protein X) kann eine Nahrungsmittelallergie, Parasitose oder eine entzündliche Darmschleimhauterkrankung sein.
Ein dauerhaft verminderter sIgA-Wert kann mit einer erhöhten Infektanfälligkeit sowie einem erhöhten Allergierisiko assoziiert sein.
 
Das Testset umfasst:

  • Einfache Probennahme
  • Kostenlose Rücksendung ins Labor
  • Exakte Auswertung im Labor
  • Individuelle wissenschaftliche Auswertung

Darm und Verdauung sind von zentraler Bedeutung für unsere Gesund­heit, denn wo viel aufgenommen wird, gibt es auch viel abzuwehren. Mehr als die Hälfte aller Immunzellen sind im Darm angesiedelt, somit ist er der wichtigste Teil der Immunabwehr. Die Zahl der Mikroorganismen im Darm übertrifft damit die Zahl der Körperzellen um das Zehnfache.Sie verfügen über ein höheres Gewicht und eine größere Stoffwechselkapazität als die menschliche Leber.
Bei vielen Menschen funktioniert die Verdauung jedoch nicht so selbst­verständlich, wie es die Natur vorgesehen hat:
Jeder Dritte in Deutschland leidet unter anhaltenden Magen-Darm-Beschwerden wie Blähungen, Verstopfung, chronischen Durchfällen, entzündlichen Darmerkrankungen (z.B. Morbus Crohn oder Colitis ulcerosa) bis hin zu Darmkrebs.
Da über die kranke Darmschleimhaut nicht mehr genügend Nährstoffe aufgenommen werden, kann ein Vitamin- und Mineralstoffmangel auftreten.
Eine einfa­che Stuhluntersuchung kann zur Ursachenfindung der Probleme beitra­gen.


 

Der Darm in voller Länge

 

Mit einer Länge von 7,5 m ist der Darm das größte Organ im menschli­chen Körper. Auf seinen Innenwände befinden sich unzählige Falten und Ausstülpungen: die Darmzotten. Durch sie erreicht der Darm eine Oberflä­che von ca. 300 m2 und ist somit unsere größte Kontaktfläche zur Außen­welt. Im Laufe eines Menschenlebens werden durchschnittlich 65 Tonnen Nahrung und 50.000 Liter Flüssigkeit durch den Darm geschleust. Dabei werden die mit der Nahrung aufgenommenen Nährstoffe mit Hilfe von Verdauungsenzymen aufgespalten und in die Blutbahn aufgenommen.

 

Probleme mit Darm und Verdauung gelten in der heutigen Gesellschaft als Tabuthema. Über Verstopfung, Blähungen, Schmerzen oder Durchfall wird diskret geschwiegen, selbst der Arzt wird nur selten ins Vertrauen gezo­gen. Dieses Schweigen kann ernsthafte Folgen haben, und viele Patienten riskieren aus reiner Verlegenheit langfristig ihre Gesundheit.

 

Das Ergebnis auf einen Blick
Mit einer einfachen Stuhlprobe, die bequem zu Hause entnommen wer­den kann, können Hinweise auf mögliche Ursachen der Verdauungspro­bleme gewonnen werden. Je nachdem, wie der Befund ausfällt, kann ge­zielt und effektiv mit einer Therapie begonnen werden.

 

Funktion des „Bauchhirns“
Der Darm wird von mehr Nervenzellen umhüllt, als im Rückenmark vorhanden sind: über hundert Millionen. Sie sind alle vom gleichen Typ wie die Nervenzellen im Kopfhirn und bilden das so genannte Bauch­hirn. Diese Tatsache erklärt auch den Ursprung der Redewendung, eine Entscheidung „aus dem Bauch heraus“ zu treffen.
Die Nervenzellen von Hirn, Bauch und Rückenmark verständigen sich mittels Hormonen und elektrischen Signalen und kont­rollieren auf diese Weise die Darmfunktion. So bildet der Darm eine faszinierende Schaltstelle für Gesundheit und Wohlbefinden
.
  
Bei einem erwachsenen Menschen wird durch Auffaltung der Darmschleimhaut in Kerckring’sche Falten, Zotten und Mikrozotten eine resorptive Gesamtfläche von 150–300 m2 erreicht. Schleimhaut und Darmlumen werden durch ca. 10 ^ 14 Keime besiedelt, die sich vermutlich in mehr als 400 Arten und Unterarten unterteilen lassen. Die Zahl der Mikroorganismen im Darm übertrifft damit die Zahl der Körperzellen um das Zehnfache. Sie verfügen über ein höheres Gewicht und eine größere Stoffwechselkapazität als die menschliche Leber.
Ruft man sich diese Zahlen ins Gedächtnis, wird klar, dass sowohl Veränderungen der Schleimhaut als auch Störungen innerhalb der Mikroflora das physiologische Gleichgewicht des Menschen tiefgreifend beeinträchtigen können. Die mikrobielle Besiedlung der einzelnen Abschnitte im Magendarmtrakt ist sehr unterschiedlich.
Die Zusammensetzung der Stuhlflora stellt einen geeigneten Summenparameter dar, der die Gesamtheit aller Einflussfaktoren, die auf den Darm einwirken, widerspiegelt. Veränderungen innerhalb der Stuhlflora sind nicht spezifisch für bestimmte Ursachen oder Erkrankungen, ihr Ausmaß lässt jedoch Rückschlüsse auf die Schwere der zugrundeliegenden Störungen zu. Stuhlfloraanalysen eignen sich daher sehr gut als Verlaufskontrolle bei gastrointestinalen Erkrankungen oder Erkrankungen mit multikausalem Ursprung, wie z. B. Neurodermitis.

Sind Verdauungsstörungen oder andere Einflussfaktoren auszuschließen, eignen sich Stuhlfloraanalysen ausgezeichnet zur Beurteilung der Ernährungsgewohnheiten des Patienten. Eine fett- oder zu eiweißreiche Kost führt längerfristig ebenso zu charakteristischen Floraveränderungen wie eine ballaststoffarme Ernährungsweise.

 

  • Sinnvolle Untersuchung bei
    unklare abdominelle Beschwerden
    Blähungen
    Völlegefühl

 

Florastatus
Die Stuhlfloraanalyse wird in erster Linie durch erhöhte Keimzahlen von E. coli und eine verminderte Säuerungsflora geprägt. Diese Konstellation führt zu einem nachweisbaren Anstieg des pH-Wertes. Als Eiweißfäulniskeim produziert E. coli bei vermehrtem Eiweißangebot alkalisierende Substrate. Auch wenn E. coli zur obligaten Dickdarmflora des Menschen gehört, sollten deshalb aber normale Keimzahlen angestrebt werden. Eine reduzierte Säuerungsflora erhöht das Risiko für eine Fremdkeimbesiedelung.

 

Aerobe Leitkeime
Als Aerobier werden Mikroben bezeichnet, die Sauerstoff verwerten können. Es handelt sich um die Flora der oberen Darmabschnitte (mit Ausnahme der aeroben Colibacterien, die im Dickdarm siedeln). Das Verhältnis Aerobier zu Anaerobier liegt bei ca. 1:10.000.

 

Enterobacteriaceae
Ein vermehrter Nachweis von Keimen aus der Gattung der Enterobacteriaceae kann als Ausdruck einer gestörten Kolonisationsresistenz interpretiert werden und ist bei unzureichend gewaschener, rohkostreicher Ernährung insbesondere aus biologischem Anbau, Darmträgheit sowie unzureichender Kautätigkeit häufig nachweisbar. Auch eine unzureichende Aktivität des darmassoziierten Immunsystems kann Ursache für aufgewucherte Enterobacteriaceae sein.
Ein solcher Befund könnte somit mit einer unzureichenden Bildung von IgA`s assoziert sein oder als Hinweis auf eine ungünstige Ernährung oder auf Verdauungsstörungen interpretiert
werden.

 

Enterobacteriaceae gehören in die Gruppe der Fäulniskeime. Durch Zersetzung von Eiweißen entstehen toxisch-aggressive Substrate, die bei hohen Keimzahlen zu entzündlichen Schleimhautveränderungen führen können.
Enterobacteriaceae können durch Produktion alkalisierender Stoffwechselprodukte den pH-Wert im Colon erhöhen, so dass die antagonistische Säuerungsflora zunehmend in ihrem Wachstum gehemmt und verdrängt wird. Enterobacteriaceae sollten physiologische Keimzahlen aufweisen.
In die Gruppe der Enterobacteriaceae gehören z.B. E. coli sowie die Vertreter der Gattungen Citrobacter, Enterobacter, Hafnia, Klebsiellen, Morganella, Proteus, Pseudomonas, Serratia und Yersinia.
Da sie in der Umwelt weit verbreitet sind, sind sie durch die Aufnahme mit der Nahrung auch bei Darmgesunden im Stuhl nachweisbar. Einer übermäßigen Vermehrung sollte allerdings entgegengewirkt werden. Keimzahlen über 10^5 KBE/g Stuhl können auf eine gestörte Kolonisationsresistenz hinweisen.

 

Enterobacteriaceae produzieren Endotoxine, Enterotoxine sowie Zytotoxine (Gifte), die entzündliche Darmschleimhautreizung hervorrufen können.

 

Weitere Detailinformationen:
Enterobacteriaceae:
Ein Anstieg von Escherichia coli kann insbesondere bei einem verstärkten Kohlenhydratangebot zur Freisetzung großer Mengen gasförmiger Metaboliten führen (Ursachen für Meteorismus und Flatulenz).
Im Falle eines erhöhten Eiweißangebotes produziert E. coli belastende Metaboliten in Form biogener Amine (Histamin, Tyramin, Putrescin, Agmatin) sowie Ammoniak, woraus eine subtoxische Belastung der Leber resultieren kann.

 

Enterococcaceae:
Verminderte Enterococcus-Keimzahlen zeigen ein gestörtes mikrobielles Milieu und eine reduzierte Kolonisationsresistenz an (erhöhtes Risiko für Fremdkeimbesiedelung und Infektionen).

 

Enterokokken:
gehören zur obligaten wandständigen Darmflora des Dünn- und Dickdarms. Ihre Anzahl ist ein Maßstab für eine stabile Säuerungsflora, da sie zur Aufrechterhaltung der Kolonisationsresistenz durch Bildung von Bacteriocinen und Wasserstoffperoxid beitragen. Aufgrund ihrer Säure- und Gallenresistenz sind Enterokokken auch im Dünndarm zu finden. Sie verwerten überwiegend Kohlenhydrate, in geringem Umfang auch Eiweiß. Durch Bildung kurzkettiger Fettsäuren nehmen Enterokokken regulierend Einfluß auf den intestinalen pH-Wert. Damit kommt den Enterokokken eine antagonistische Funktion gegenüber Fäulniskeimen im Bereich des Dünndarms zu. Ihre Bedeutung als Immunstimulanz wird unterschiedlich bewertet, hinsichtlich der Bildung von IgAs kommt ihnen eine geringe Stimulationsfähigkeit zu.

Anaerobe Leitkeime
Als Anaerobier werden Mikroben bezeichnet, die nur in einem sauerstofffreien Milieu überleben können: Es handelt sich um die Flora des Dickdarms, die insgesamt ca. 99% der Stuhlflora ausmacht.

 

Bifidobacterium species
Eine Verminderung von Bifidobakterien zieht eine unzureichende Hemmung der Fäulnisflora nach sich und kann darüber hinaus eine Obstipation begünstigen. Bifidobakterien gehören zur aneroben Säuerungsflora. Mit einer Keimzahl bis zu 10^11 KBE/g Stuhl stellen Sie einen erheblichen Anteil der obligaten Darmflora. Bifidobakterien sind reine Saccharolyten, d.h. sie verstoffwechseln nur Kohlenhydrate. Abbauprodukte des Kohlenhydratumsatzes sind kurzkettige Fettsäuren, die durch Ansäuerung und antagonistische Wirkung auf diverse Fäulniskeime eine wichtige Aufgabe im Rahmen der Kolonisationsresistenz übernehmen.

 

Lactobacillus species
Eine verminderte Laktobazillenflora erhöht das Risiko für eine übermäßige Vermehrung von Fäulnis- und Fremdkeimen sowie für ein Aufsteigen der Dickdarmflora in die oberen Darmabschnitte. Laktobazillen stellen den funktionell wichtigsten Bestandteil der physiologischen Dünndarmflora dar. Lactobazillen sind reine Saccharolyten, d.h. sie verwerten ausschließlich nicht spaltbare Kohlenhydratverbindungen sowie Bestandteile des Darmschleims. Hierbei entsteht in erste Linie die Milchsäure. Laktobazillen bewirken eine Ansäuerung des Darmmilieus. Verschiedene Stoffwechselprodukte haben einen direkten hemmenden Einfluss auf Fremdkeime und Fäulniskeime wie Clostridium spp. und Enterobacteriacae wie z.B. Proteus spp. u.a.. Hefen/ Schimmelpilze
Zur Beurteilung eines vermehrten Aufkommens belastender Metaboliten können verschiedene biogene Amine sowie organische Säuren im Urin bestimmt werden.

 

Candida albicans
Da Candida albicans aus einer einmaligen Stuhlprobe nicht immer nachgewiesen werden kann, so ist bei klinischem Verdacht auf eine intestinale Mykose die Bestimmung von D-Arabinitol im Morgenurin zu empfehlen.

 

Verdauungsrückstände
Grenzwertig erhöhte Fett- und/oder Eiweissrückstände bei normaler Pankreaselastase haben keine pathogene Bedeutung. Allenfalls sollten Ernährungsfehler ausgeschlossen werden. Bei dyspeptischen Beschwerden kann eine Unterstützung der Verdauungsfunktionen mit Hilfe phytotherapeutischer Substanzen in Erwägung gezogen werden.

 

Stärke im Stuhl
Der verminderte Stärkegehalt der Stuhlprobe lässt i.d.R. auf eine ballaststoffarme Ernährung schließen.

 

Zuckergehalt im Stuhl
Eine vermehrte Zuckerausscheidung kann auf Kohlenhydratintoleranzen hinweisen. Für den Fall, dass auch die bakterielle Spaltungsaktivität untersucht wurde und diese unauffällige Ergebnisse zeigt, ist die erhöhte Zuckerausscheidung eher auf ein passageres Phänomen (Diätfehler?) zurückzuführen.

 

Malabsorption / Entzündung

 

Alpha-1-Antitrypsin im Stuhl

 

Alpha-1-Antitrypsin ist ein Marker für eine erhöhte intestinale Durchlässigkeit der Darmschleimhaut (Leaky-Gut-Syndrom).
Erhöhte Werte im Stuhl finden sich im Rahmen eines enteralen Eiweißverlustes und bei entzündlichen Darmschleimhautveränderungen (Enteritiden und chronisch entzündliche Darmerkrankungen). Auch anderweitige Gifte wie z.B. Immunreaktionen gegen Nahrungsmittelbestandteile können eine erhöhte Durchlässigkeit und damit ein Anstieg von alpha-1-Antitrypsin im Stuhl nach sich ziehen. Gleichsam ist dieser Zustand mit einem erhöhten Risiko für Sensibilisierungen gegenüber Antigenen aus dem Darminhalt, insbesondere auch Nahrungsantigenen, verbunden.
Alpha-1-Antitrypsin wird als Proteaseinhibitor in der Leber und in geringem Umfang auch in der Darmschleimhaut gebildet.

 


Nahrungsmittelallergie

 

Eosinophiles Protein X im Stuhl
Ursache des erhöhten EPX-Wertes (Eosinophiles Protein X) kann eine Nahrungsmittelallergie (IgE-vermittelt), Parasitose oder eine entzündliche Darmschleimhauterkrankung sein. Bei chronischen entzündlichen Darmerkrankungen kann EPX als Marker der Krankheitsaktivität und Verlaufsparameter herangezogen werden.

 

Schleimhautimmunität

Die verminderte Konzentration von sIgA im Stuhl deutet auf einen verminderten Aktivitätsgrad des Mukosaimmunsystems hin.

 

Ein dauerhaft verminderter sIgA-Wert kann mit einer erhöhten Infektanfälligkeit sowie einem erhöhten Allergierisiko assoziiert sein. Sekretorisches Immunglobulin A (sIgA) hemmt das Eindringen und die Kolonisation von potentiell pathogenen Bakterien, Viren oder Pilzen über die Darmschleimhaut und neutralisiert Antigene (auch Nahrungsantigene) sowie Toxine.

 

Beachtenswert:

 

Die Bildung von sIgA wird unter anderem durch die Aktivität der sog. TH3-Zellen gesteuert. TH3-Zellen spielen eine bedeutende Rolle in der Induktion und Aufrechterhaltung der oralen Toleranz gegenüber Nahrungsbestandteilen. Das Risiko für Nahrungsmittelallergien bzw. IgG-vermittelten Immunreaktionen gegen Fremdproteine steht in unmittelbarer Abhängigkeit einer ausreichenden TH3-Aktivität.

 

Glutenunverträglichkeit

 

Gliadin- / Transglutaminase-Antikörper

 

Eine hohe Antikörperkonzentration spricht für eine stattgefundene Sensibilisierung. Ob eine Glutenunverträglichkeit vorliegt, ist unklar. Zur Absicherung des Befundes wird zusätzlich die Bestimmung der Gliadin- und Transglutaminase- Antikörper im Serum empfolen.

 

Bei Verdacht auf eine Glutenenteropathie sind weitere diagnostische Schritte empfehlenswert. Hierzu gehört eine eingehende Familienanamnese, der Nachweis von genetischen Prädispositionsfaktoren (HLA DQ2, HLA DQ8, HLA DR4) sowie eine Endoskopie. Um die klinische Relevanz eines Befundes zu überprüfen, wird vorübergehend eine glutenfreie Kost empfohlen. Glutenhaltige Nahrungsmittel werden daher zunächst aus dem Ernährungsplan eliminiert. Bei einer Glutenunverträglichkeit oder Zöliakie wird hierdurch in 90% der Fälle eine weitgehende Beschwerdefreiheit erreicht. Bleibt eine Besserung des klinischen Beschwerdebildes aus, ist der erhaltene Befund als Ausdruck einer Sensibilisierung zu werten, die durch eine erhöhte intestinale Schleimhautdurchlässigkeit begünstigt wird.

 

Bei einer Glutenunverträglichkeit reagiert der Körper überempfindlich auf Klebereiweiße. (Gliadin und Glutenin), welche im Getreide vorhanden sind. 80-90% der Patienten haben untypische bis keine Symptome und wissen oft nichts von ihrer Erkrankung.
Bei Zöliakie-Betroffenen führt die Zufuhr von Gluten zu einer Entzündung der Darmschleimhaut. Die Darmzotten bilden sich zurück. Da über die kranke Darmschleimhaut nicht mehr genügend Nährstoffe aufgenommen werden, kann ein Vitamin- und Mineralstoffmangel auftreten. Bei der Zöliakie spielen erbliche Faktoren (95 % der Patienten haben die Gene HLA-DQ2 und HLA-DQ8; bis 5% weisen das Gen HLA-DR4 auf) eine wichtige Rolle, aber auch das Immunsystem und Umweltfaktoren beeinflussen die Entstehung. Frauen erkranken häufiger als Männer.

 

Neuere Screening-Untersuchungen zeigen laut Angaben der Deutschen Zöliakie Gesellschaft, dass die Erkrankungshäufigkeit mittlerweile bei 1:100 bis 1:200 liegt. Bei Patienten mit einer Glutenenteropathie sind Gluten-Antikörper nachweisbar, unabhängig davon, ob es sich um eine manifeste Erkrankung oder um silente oder latente Verlaufsformen handelt. Im Gegensatz zur manifesten Glutenenteropathie zeigen silente oder latente Formen keine Atrophie der Dünndarmzotten, trotzdem können ausgeprägte intestinale oder extraintestinale Beschwerdebilder vorhanden sein.
 

 

Kohlenhydratintoleranz

 

Fruktose-Spaltung:
Bei länger bestehender Fruktoseintoleranz kann eine sekundäre Entzündung der Darmschleimhaut mit daraus resultierendem Malabsorptionssyndrom auftreten.
Von Bedeutung sind hier vor allem Zink, Selen, Calcium, Magnesium, aber auch die Vitamine B12, A, C und E. Mineralien und Spurenelemente stellen eine wesentliche Voraussetzung für eine intakte Immunantwort des Organismus dar und sind an der ständigen Erneuerung und Regeneration der Darmschleimhaut beteiligt. Eine Kontrolle der Vollblutspiegel und ggf. eine Substitution erscheint daher empfehlenswert.

 

Weiterführende Labordiagnostik
Fruktose-Intoleranz (H2-Atemtest)
Laktose-Intoleranz (H2-Atemtest)
Sorbit-Intoleranz (H2-Atemtest)
Overgrowth-Syndrom (H2 Atemtest mit Glukose)
Fruktose-,Sorbit-, Xylit-Spaltung im Stuhl
Organix



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